Ich kann nicht mehr: Was tun? 8 Schritte-Plan

„Ich kann nicht mehr“ – zu dieser Erkenntnis kommen immer mehr Menschen in unserer heutigen Gesellschaft. „Ich kann nicht mehr“ beginnt meistens mit einem leisen Gefühl der Unzufriedenheit, geht weiter in die Überforderung und irgendwann sind die Batterien leer. Wie du deine Batterien wieder aufladen kannst und es zukünftig gar nicht mehr so weit kommen lässt, genau darum drehen sich die kommenden 6 Leseminuten.

Bevor wir aber zu den Lösungen übergehen, will ich dir gratulieren, denn du hast den ersten Schritt schon getan. Du hast erkannt, dass du nicht mehr kannst, und alleine diese Erkenntnis ist schon der erste Schritt aus dem Hamsterrad. Viel zu viele Menschen versuchen durchzuhalten und dranzubleiben, auch wenn sie eigentlich schon lange nicht mehr können. Aber je länger dieses Durchhalten dauert, umso größer ist die Fallhöhe, aus der sie irgendwann am Boden der Realität aufschlagen.


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Warum du überfordert bist – der Teufelskreis

Wir leben in einer Welt der dreifachen Überforderung:

  • Daten- und Informations-Overload (wir verbringen pro Tag bis zu zwei Stunden mit dem Suchen nach Informationen)
  • Kommunikations-Overload (bis zu 80 % unserer Arbeitszeit müssen wir mit anderen kommunizieren)
  • Kognitiver Overload (und wenn wir dann mal zum Abarbeiten unserer Aufgaben kommen, werden wir alle 3 bis 5 Minuten in unserer Konzentration gestört).

Hier findest du weitere Informationen zum Triple Overload. Fakt ist, dass diese dreifache Überforderung in vielen Fällen der Ursprung allen Übels ist. Das Problem, das sich daraus nämlich ergibt, ist, dass wir massive Probleme mit unserer Energie, aber auch unserer Willenskraft bekommen. Sind wir nämlich in einem Bereich (zum Beispiel im Job) überfordert, wirkt sich das automatisch auf alle andere Lebensbereiche (z. B. das Privatleben) aus. Es ist also kein Wunder, dass ein “Ich kann nicht mehr” sehr schnell von einem in alle anderen Lebensbereiche überschwappt.

Du kannst dir deine Willenskraft wie den Akku deines Smartphones vorstellen. Ist dieser Akku mal leer, ist es egal, ob du vom Job nach Hause fährst, denn auch dort ist und bleibt dein Akku leer. Und darum ergeben sich sehr schnell auch in anderen Lebensbereich Probleme. “Ich kann nicht mehr” resultiert dann meistens daraus, dass du mit deinem Akku fast schon regelmäßig im roten Bereich bist.

Mitglieder von Selbstmanagement.rocks können in diesen Zusammenhang in den Kurs “Disziplin, Selbstdisziplin und Willensstärke” reinschauen. Dort erfährst du die grundlegende Theorie und Strategien, wie du deine Willenskraft besser managen kannst mit dem Ziel, auch abends noch genügend Energie für das Privatleben zu haben.

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Achtsamkeit – erkenne diese Anzeichen

Je früher du die Anzeichen erkennst, mit denen sich “Ich kann nicht mehr “ in dein Leben schleicht, umso besser ist das natürlich. Lass uns daher kurz einmal einen Blick auf die fünf Schritte ins Burnout werfen:

  1. Druck und Stress steigen immer mehr an.
  2. Unzufriedenheit macht sich breit.
  3. Aus Unzufriedenheit wird Überforderung.
  4. Ausreden für die momentane Situation werden gesucht.
  5. Aus Überforderung und Ausreden werden Burnout und Depression.

Lass uns nun also einen genaueren Blick auf die Anzeichen werfen, die ein “Ich kann nicht mehr” bereits weit vor dem tatsächlichen Eintritt ankündigen.

Antriebslosigkeit

Ab und zu mal antriebslos zu sein, ist nicht Außergewöhnliches. Wenn dieser Zustand aber wiederholt oder gar schon dauerhaft auftritt, dann ist das ein erstes Warnzeichen, dass du möglicherweise auf den “Ich kann nicht mehr”-Zustand zusteuerst. 

Achte also darauf, wenn das Bett oder die Couch plötzlich immer öfter eine magnetische Wirkung auf dich entfalten. Vor allem dann, wenn es nicht nur im Job, sondern auch in anderen Lebensbereichen vorkommt, ist das ein wichtiges Warnsignal, das du auf keinen Fall ignorieren darfst. Aus “Ich kann im Moment grade nicht” kann nämlich schneller, als du denkst, ein “Ich kann nicht mehr” werden.

Unzufriedenheit

Nichts, was du tust, passt dir. Alles ist irgendwie gerade blöd und läuft nicht so, wie du es gerne hättest. Das erzeugt Frust und natürlich auch Unzufriedenheit. Auch diese Zustände sind völlig normal, wenn sie ab und zu mal auftreten. Wenn es aber oft vorkommt oder gar schon ein dauerhafter Zustand wird, dann ist “Ich kann nicht mehr” meist schon sehr nah.

Überforderung

Überforderung ist meist das Gefühl, hilflos zu sein. Du hast das Gefühl, das Kommando über dein Leben verloren zu haben. Du weißt vermutlich gerade nicht im Detail, wer das Ruder übernommen hat, du bist es aber auf alle Fälle nicht mehr. Vor allem, wenn du fast in jeder Sekunde das Gefühl hast, fremdgesteuert zu sein, sollten alle Alarmglocken schrillen.

Überforderung tritt zeitlich meist erst nach der Unzufriedenheit auf und sollte daher schon ein wesentlich stärkeres Warnsignal sein. Fakt ist, dass du in deinem Job oder anderen Dingen feststeckst, die dich alles andere als glücklich machen.

In Situationen, die dich besonders überfordern, wirst du vermutlich schon das eine oder andere Mal “Ich kann nicht mehr” denken oder es vielleicht sogar laut aussprechen.

Emotionale Ausbrüche

Wenn sich die Zahl der emotionalen Ausbrüche steigert, ist das ebenfalls ein sehr starkes Warnsignal. Die Emotionen Wut oder Trauer können zwar ein kurzzeitiges Ventil zum Druckabbau sein, das Problem dahinter bearbeiten sie jedoch nicht.

Keine Zeit für dich

Du bist gefühlt nur noch am Arbeiten? Zeit für dich, für Entspannung, für Erholung oder andere wirklich wichtige Dinge in deinem Leben bleibt dir nicht mehr? Du hast das Gefühl, im Hamsterrad gefangen zu sein, und ganz egal, wie schnell du auch rennst, es gibt keinen Ausgang für dich?

Fehlt Zeit für dich, fehlt schlicht und einfach auch Zeit für deine Seelenhygiene. Daher ist es kein Wunder, dass so ein Zustand ganz automatisch ein “Ich kann nicht mehr “ hervorruft.

ich kann nicht mehr

Ich kann nicht mehr – aber was kann ich dagegen tun?

Du hast die Anzeichen von “Ich kann nicht mehr” erkannt und den Entschluss gefasst, das zu ändern? Wunderbar, dann habe ich hier nun einen 8-Schritte-Plan mitgebracht, der dir dabei helfen wird, aus dieser Falle zu flüchten.

Schritt 1: Füge ein kleines Wort ein

Mach aus “Ich kann nicht mehr” ein “Ich kann im Moment nicht mehr”. Das ist zwar nur eine kleine Änderung, aber es ändert doch den Blick auf die Dinge. Mit “Ich kann nicht mehr” gibst du der Situation etwas Endgültiges. Das ist es aber nicht, es ist eine Momentaufnahme, nicht mehr und nicht weniger. Dessen musst du dir unbedingt bewusst werden.

Schritt 2: Ziehe einen Schlussstrich

„Ich kann nicht mehr“ ist ja eigentlich schon die beschissenste Situation, in der du sein kannst. Tiefer geht es nicht mehr hinunter, du hast die Talsohle erreicht. Aber gerade in so einer Situation müsstest du doch eigentlich bereit sein, alles zu geben, um aus dieser Situation wieder herauszukommen, oder?

All deine Energien müssen in diese eine Aufgabe fließen. “Ich kann nicht mehr” ist also nicht das Ende, sondern “Ich kann im Moment nicht mehr” ist der Anfang von etwas Neuem. Es ist der Startschuss eines Veränderungsprozesses.

Schritt 3: Erkenne deine Ausreden

Wir Menschen wollen uns die Lage auch in den miesesten Situationen noch schönreden. 

  • “Ist ja nur noch dieses eine Projekt!”
  • “Das wird schon wieder, ich brauche nur noch Geduld.”
  • “Wenn dieser Auftrag erledigt ist, dann ändere ich alles.”

Es mag eine Zeit lang funktionieren, dich mit Ausreden über Wasser zu halten, keine Frage. Aber irgendwann kommst du zu dem Punkt, wo “Ich kann nicht mehr” eine Endgültigkeit hat. Alles, was Ausreden tun, ist, eine Zeitverzögerung für eine mögliche Lösung zu schaffen. Das Problem daran ist – und dessen musst du dir bewusst sein –, dass diese Verzögerungstaktik die Probleme noch verschärft. 

Mein Tipp: Erkenne diese Ausreden, notiere sie dir und versuche, sie nicht mehr als Ausreden herhalten zu lassen.

Schritt 4: Mach eine Pause

Egal was du tust, egal wie wichtig das im Moment ist, egal was andere sagen: Mach eine Pause. Eines ist so klar wie das Amen in der Kirche: Nach diesem wichtigen Auftrag kommt der nächste wichtige Auftrag. Nach diesem wichtigen Projekt kommt das nächste wichtige Projekt. Steig aus diesem Spiel aus. Jetzt! Sofort!

Um deine Situation klar reflektieren zu können, musst du zunächst einmal aus dem Hamsterrad raus. Mach eine Pause und am besten verbindest du diese Pause gleich mit einem Ortswechsel. Fahr ein paar Tage alleine wohin, entschleunige und reflektiere deine Situation!

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6689062 / Pixabay

Schritt 5: Frag dich, was du wirklich willst

Die Richtung, in die du unterwegs bist, ist offensichtlich die falsche, sonst wärst du wohl kaum an den „Ich kann nicht mehr“-Punkt gekommen, oder? Die Frage, die sich jetzt stellt, ist: In welche Richtung willst du? 

Diese Frage kannst du dir nur selbst beantworten. Selbstverständlich kannst du dir bei der Beantwortung Unterstützung von einem Profi holen. Jemanden, der dich über deine neue Positionierung beraten und dich mit Fragen hinleiten kann. 

In eine Falle darfst du hier aber nicht tappen, nämlich in die Falle, den Weg des geringsten Widerstandes gehen zu wollen. “Alles ist besser als das, was ich im Moment mache”, ist mit Sicherheit keine Lösung, die dich dauerhaft glücklich machen wird. Im Gegenteil, das wird dich maximal auf einen anderen Weg bringen, der aber mit hoher Wahrscheinlichkeit früher oder später auch am “Ich kann nicht mehr”-Punkt enden wird.

Schritt 6: Lege den Fokus auf dich selbst

Lege den Fokus auf

  • deine Bedürfnisse
  • deine zeitlichen Ressourcen
  • dein Wohlbefinden
  • auf dich, auf dich, auf dich und auf dich!

Ist das egoistisch? Ja, vielleicht. Aber die Frage, die du dir stellen musst, ist: Ist es nicht viel egoistischer, anderen zur Last zu fallen, nachdem du zusammengebrochen bist unter der Last, die du im Moment stemmst? Ich denke schon.

Was du jetzt also tun musst, ist, dich einen Dreck um die Bedürfnisse der anderen zu scheren, sondern den Fokus auf deine eigenen Bedürfnisse zu legen. Sorge für dich selbst! 

Schritt 7: Verbessere deine Skills

Du bist zum “Ich kann nicht mehr”-Punkt gelangt, weil du gewisse Skills entweder nicht bewusst eingesetzt hast oder weil dir diese Fähigkeiten im Moment einfach noch fehlen. Daher musst du dir diese Bedürfnisse so schnell wie möglich aneignen.

Ich kann dir hier nur den Tipp geben, dein Selbstmanagement und dein Zeitmanagementsystem massiv zu verbessern. Denn ein gutes Selbstmanagement ist die beste Prävention vor Burnout und Depression. Es ist das Fundament, auf dem alles andere aufgebaut ist.

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Schritt 8: Überstürze nichts, aber lass es auch nicht schleifen

Dieser Prozess, dieser Schritte-Plan, der darf ruhig etwas Zeit kosten. Du musst nichts von heute auf morgen entscheiden und es besteht auch absolut kein Grund zur Hektik. Besser ein guter und wohlüberlegter Plan, als etwas Überstürztes, das dich erst recht wieder in die Nähe des “Ich kann nicht mehr” bringt.

Pass aber auf, dass du daraus keinen endlosen Prozess machst. Setz dir eine Frist, bis zu der alles fertig sein soll, und pass stets darauf auf, dass du schnell und zügig einen Abschluss dieses Prozesses herstellst. 

Fazit für dein Selbstmanagement

Ein gutes Selbstmanagement bewahrt dich vor der “Ich kann nicht mehr”-Gefahr. Es schützt dich davor, in die Überforderung zu kommen und stellt dir Wege, Methoden, Systeme und Strategien zur Verfügung, wie du das Beste für dich und damit auch ganz automatisch das Beste für dein Umfeld herausholst. Dabei wünsche ich dir viel Erfolg.

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Liebe Grüße

Thomas

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